Bauen in einer Baugemeinschaft hat viele Vorteile. Für uns sind dabei insbesondere die Gemeinschaft und die zusätzlichen Gestaltungsmöglichkeiten wichtig, die sich ergeben, weil man nicht alleine ist, sondern von Anfang an mit seinen zukünftigen Nachbarn gemeinsam plant.

Was ist eine Baugemeinschaft?

Bei einer Baugemeinschaft baut man nicht alleine, sondern tut sich mit mehreren anderen Haushalten zusammen, um gemeinsam ein Bauprojekt zu verwirklichen. Meist trägt eine Baugemeinschaft die Rechtsform einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR). Auch wir als Baugemeinschaft Kupferdiek wollen eine GbR gründen.

Es gibt auch Baugemeinschaften, die sich als Genossenschaft organisieren. Bei einer GbR sind die einzelnen Mitglieder der Gemeinschaft EigentümerInnen ihrer Wohnobjekte, bei einer Genossenschaft ist die Genossenschaft Eigentümerin.

Gemeinschaft und Nachbarschaft

Als Baugemeinschaft sucht man sich seine Mitglieder – und damit seine zukünftigen NachbarInnen – von Beginn an sorgfältig aus. So ist sichergestellt, dass alle gut miteinander auskommen und sich von Anfang an persönlich gut kennen. Das Bauprojekt schweißt zusammen!

Auch nach dem Einzug in die neue Wohnung oder das Eigenheim behalten viele Baugemeinschaften die aktive Nachbarschaft bei (und auch wir haben das vor). Gemeinsame Grillabende, Sport und Musik, Aktivitäten mit den Kindern, Gartenarbeit oder Projekte für den Stadtteil – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Uns ist es aber wichtig, dass kein Zwang aufkommt: Die gemeinsamen Angebote sind freiwillig. Wenn jemand nicht zum Grillen erscheint, wird es bei uns sicherlich kein böses Blut geben. Wichtig ist uns, dass wir uns kennen und aufeinander verlassen können.

Mehr Gestaltungsmöglichkeiten

Ein Gemeinschaftsraum, eine Fahrradgarage, ein kleiner Spielplatz für die Kinder – all das sind Bestandteile eines Bauprojekts, die sich viele zukünftige Immobilienbesitzer wünschen, aber die alleine nicht zu realisieren oder finanzieren sind. In einer Baugemeinschaft ist das anders: Dadurch, dass man Ressourcen und Kreativität zusammenlegt und sich koordiniert, schafft man viele neue Möglichkeiten.

Am Baukonzept auf der Kirchenwiese finden wir besonders spannend, dass die beiden an Baugemeinschaften zu vergebenden Flächen sowohl Reihenhäuser als auch Mietwohnungen in Mehrfamilienhäusern beinhalten. So hat man deutlich mehr Vielfalt innerhalb der Baugemeinschaft und kann gemeinsam die Vorteile unterschiedlicher Wohnformen nutzen.

Wir verstehen uns als kooperative Gemeinschaft. Unabhängig davon, welche Baugemeinschaft den Zuschlag für das andere Baufeld erhält: Wir würden sehr gerne unsere Konzepte miteinander verknüpfen und beispielsweise Gemeinschaftsflächen mit euch koordinieren. Gemeinsam ist man stärker!

Nachhaltigkeit

Ein weiterer Vorteil von Baugemeinschaften ist aus unserer Sicht, dass man noch nachhaltiger bauen kann. Durch eine Vereinheitlichung der eingesetzten Materialien kann effizienter gebaut werden. In unserem Fall wollen wir dabei besonders viel Wert auf umweltbewusstes Bauen legen.

Die Nachhaltigkeit betrifft aber auch die Flächennutzung. In jeweils einzeln gebauten Neubauprojekten sehen häufig die Häuser und vor allem die Gärten alle ähnlich aus, mit Abstellfläche für Fahrräder und Autos, großer Rasenfläche und Sandkiste für die Kinder. Wir wünschen uns auch, dass unsere Kinder im Garten spielen können, glauben aber fest daran, dass eine größere gemeinsame Fläche mit Spielmöglichkeiten sinnvoller ist als viele kleine Flächen. So bleibt in den einzelnen Gärten viel mehr Platz für Natur. Die Bienen freuen sich!

Abgestimmtes Konzept

Ein gemeinsames Konzept ist zwangsläufig aufeinander abgestimmt. Kompromisse gehören dazu, aber das finale Konzept gefällt schließlich allen Mitgliedern der Baugemeinschaft. So ist – bei allem Raum für Individualität – sichergestellt, dass die Nachbarschaft kohärent und sinnig aussieht, und nicht wie eine bunt und willkürlich zusammengewürfelte Konstellation unterschiedlicher Baustile.

Niedrigere Baukosten in Baugemeinschaften

Durch Synergien in der Planung und im Einkauf von Baumaterial und Dienstleistungen lassen sich laut Angaben des Verbandes Deutscher Bauherren (VPB) beim Bauen in Baugemeinschaften etwa 10-20 Prozent der Baukosten einsparen. Darüber freuen wir uns sicherlich, wichtiger sind uns aber die anderen Punkte.

Welche Verpflichtungen gibt es gegenüber der Baugemeinschaft?

Natürlich bringen die Vorteile, gemeinsam zu bauen, auch einige Verpflichtungen mit sich. Einige Kosten sind gemeinsam zu tragen. Gerade wenn es um Geld geht, ist es wichtig, sich aufeinander verlassen zu können.

Bau und Planung sind ein Gemeinschaftsprojekt, das nur dann funktioniert, wenn sich alle Mitglieder der Baugemeinschaft einbringen. Wir haben dabei schnell gemerkt, welche enormen Vorteile es hat, dass in einer Baugemeinschaft viele unterschiedliche Mitglieder mit unterschiedlichen Erfahrungen und Fähigkeiten dabei sind. Durch eine geschickte Aufgabenteilung kann man so viel mehr erreichen; allerdings muss man die übernommenen Aufgaben natürlich auch zuverlässig erledigen.

Die Stadt Hamburg vergibt Baugrundstücke an Baugemeinschaften nur, wenn diese einen Baubetreuer an ihrer Seite haben. Zur Zeit befinden wir uns in Gesprächen zur Auswahl eines Betreuers.

Weitere Informationen zu Baugemeinschaften

Weitere Informationen zu Baugemeinschaften findest du unter anderem unter den folgenden Links:

Möchtest du mitmachen?

Der Kern unserer Gruppe steht, aber wir suchen immer noch Mitglieder für unsere Baugemeinschaft. Dafür gibt es aktuell eine Warteliste, mit der wir zu gegebener Zeit die freien Flächen füllen werden. Wenn du Interesse hast, Teil unserer Gemeinschaft zu werden, dann nimm gerne Kontakt mit uns auf!